Reunion-Cup
Der Reunion-Cup war ursprünglich als dreistündiges „Langstrecken Teamrennen“ ausgelegt. Aufgrund einer geringeren Teilnehmerzahl musste das Event am Ende doch mit nur einem Fahrer pro Auto absolviert werden. So kamen immerhin fünf „Solo-Teams“ zusammen, die sich zum Spaß ein tolles Rennen lieferten!
Das Qualifying, oder die Zeitenjagd
Nachdem die Qualifikation von der Rennleitung gestartet wurde, bewegte sich die von ERW pilotierte Corvette C7 als erstes auf die Strecke. Wobei die Rundenzeiten erstmal nicht die eigentlich mögliche Leistung widerspiegeln sollte. Erst ab der vierten Runde rutschten die Zahlen von anfangs 8,8 Sekunden auf unter 8,4 Sekunden, und somit auch in einen konkurrenzfähigen Bereich. Zwischenzeitlich hat auch ICE mit seinem Porsche 911 RSR die Piste aufgesucht, um dieser seinen Stempel aufzudrücken. Aber mehr als eine 8,805 sollte am Ende nicht dabei herauskommen. In der zweiten Runde verlor sein in klassischer Gulf-Lackierung gekleideter Bolide die Haftung auf dem grauen Asphalt, und vollzog einen Ausritt in das satte Grün der Rasenfläche. Schade, hätte aber schlimmer kommen können. Auch die erzielte Zeit war zumindest besser als die der Corvette in deren erster Runde – und das Rennen wird lang.
Einer draußen, zwei neue auf der Bahn. DHL und TSG waren nach der Bergung von ICE ebenfalls aus deren Boxen gekommen und zogen die erste Runde. Apropos erste Runde, hierbei schnitt der Porsche von ICE von allen Teilnehmern am besten ab (ICE: 8,805 -> ING: 8,962 -> TSG: 9,584 -> ERW: 9,988 -> DHL: 10,340)! Allerdings kam der Ferrari 458 in der zweiten Runde besser auf Touren und legte sodann eine 8,465 hin, fast 2 Sekunden besser als die erste Runde. Half aber nicht viel, TSG in dem SLS hinter ihm, war gleich eine Zehntel schneller unterwegs. Weitere zwei Runden später erreichte TSG mit einer Zeit von 8,044 Sekunden die Bestzeit in diesem Qualifying, zahlte in der Mitte seiner fünften Runde allerdings auch den Preis dafür. Eine kleine Unachtsamkeit reichte bei dieser hohen Geschwindigkeit aus, um sich im Anschluss nicht mehr auf dem grauen Belag zu befinden, sondern daneben.
Wie schon zuvor, einer weg bedeutet einer mehr. Auch für ING wurde es Zeit die Standzone zu verlassen, um endlich die „0:00“ an der Anzeige mit anderen Werten zu füllen. In seiner zweiten Runde wurde die 8,962 aus Runde 1, durch eine 8,165 ersetzt. Drei Runden später wurde diese persönliche Bestzeit durch eine 8,126 ersetzt, welche er bis zum Ende auch nicht weiter verbessern konnte.
Kurz danach verbesserte auch DHL seine bis dahin gefahren Zeiten in seiner zehnten Runde auf seine persönliche Bestzeit von 8,183, was am Ende immerhin für P3 reichte. Zumal in Runde 17 auch für DHL Schluss war, zu viel gewollt und zu wenig Haftung erhalten. Das Ergebnis waren dann mehr Spuren in den Grasnarben.
Trotz 28 gefahrenen Runden konnte ERW seine Bestmarke aus Runde 5 nicht mehr unterbieten, was immerhin noch für die vierte Startposition reichte.
Übersicht Qualifikationen
Fahrer (Marke) | Platz | beste Rundenzeit | ø R-Zeit* | ø Geschw. | max. Geschw. | gef. Runden |
---|---|---|---|---|---|---|
TSG (SLS AMG) | 1 | 8,044 (R4) | 8,519 | 254,9 | 268,3 | 4** |
ING (Aston Martin) | 2 | 8,126 (R5) | 8,533 | 253,8 | 265,6 | 10 |
DHL (Ferrari 458) | 3 | 8,156 (R14) | 8,475 | 255,5 | 264,6 | 16** |
ERW (Corvette C7) | 4 | 8,306 (R5) | 8,645 | 258,3 | 259,8 | 28 |
ICE (Porsche 911 RSR) | 5 | 8,805 (R1) | 8,805 | 245,1 | 245,1 | 1** |
** Qualifikation nicht bis zum Schluss absolviert (deslottet)!
Das Rennen, ein Marathon mit Pausen
Nachdem alle Teilnehmer ihre im Qualifying erfahrenen Positionen bezogen hatten, wurde der drei Stunden lauf von der Rennleitung freigegeben. Nach dem Sprung der Startampel auf Grün, kam ING auf seinem Aston Martin etwas besser vom Start weg und konnte dadurch den SLS von TSG hinter sich lassen. Auch der Ferrari von DHL konnte gut mit dem Tempo an der Spitze mitgehen. ERW auf der Corvette und der Porsche mit ICE am Steuer ließen es hinten etwas ruhiger angehen. Ein weiser Mann sagte einmal: „Das Rennen wird nicht in der ersten Runde entschieden!“, und genau so war es auch.
Andere sahen das wohl anders und traten noch ein wenig mehr auf das Strompedal, für DHL ging alles gut und er holte sich schon in der zweiten Runde den ersten Platz. Bei ING ging es nicht, sein Aston zog eine Gerade anstatt um die Kurve. Von P1 auf P5 in einem Augenblick aber es war auch erst Runde 2 von X und der Aston Martin war im Quali sehr gut dabei – noch war alles offen. Zumal der kleine Fauxpas ING nur 3 Sekunden gekostet hatte.
Dafür konnte DHL schon eine Sekunde auf dem Verfolger TSG gutmachen, weil dieser durch den Fahrfehler von ING ein wenig auf die Bremse musste. Aber trotzdem war nicht zu übersehen, dass der Sieger aus dem Qualifying im Rennen nicht ganz mithalten konnte … oder wollte er nur nicht? Außerhalb eines Sprintrennens kann es nicht schaden am Anfang Mensch und Material ein wenig zu schonen. Das hintere Feld rutschte inzwischen auch wieder weiter zusammen.
Nach nur 10 Runden hatte ING den Abstand zu ICE einschmelzen können und kam sogar dazu, sich die vierte Position zu schnappen. Nur eine Runde später, nämlich in der 13., war TSG an DHL vorbei, dies war dann schon der zweite Wechsel an der Spitze. Und wieder wurde dies durch einen Fahrfehler begünstigt, DHL musste auch kurz ins weiche Grün. Die Chance ließ sich TSG nicht nehmen und zog an ihm vorbei, er war eh knapp hinter ihm gewesen.
Über kurz oder lang wäre der Wechsel aber unvermeidbar gewesen, denn die Rundenzeiten von TSG wurden mit jeder Runde immer besser. Teilweise um 0,2 Sekunden pro Runde schneller als der Rest des Feldes.
Die „Tanksaison“ war eröffnet
In der 15. Runde beschäftigte ING als erster seine Crew in der Box. Ein Mal Nachtanken und den Reifendruck prüfen war angesagt und bei der verlängerten Standzeit war im Nachgang auch noch eine saubere Frontscheibe inklusive. Dabei wären noch ein paar weitere Runden möglich gewesen, der Tank war noch zur Hälfte gefüllt. Vielleicht wollte er aber auch nur dem späteren Gerangel in der Box entgehen und die dann vermutlich freie Strecke für sich nutzen. Es gab immerhin einiges aufzuholen.
Der nächste im Bunde war dann DHL, der sich bis dahin den ersten Platz nicht wieder zurückholen konnte. Im Gegenteil, er hatte sogar schon 3 Sekunden auf den Führenden verloren und ERW hing ihm sprichwörtlich im Nacken. Auch sein Tank war in Runde 28 noch zu einem viertel voll. Vielleicht verfolgte DHL eine ähnliche Strategie wie ING. TSG weckte seine Mechaniker in Runde 31 aus dem Schlaf, in der Runde 32 folgten dann ERW und ICE. Durch die unterschiedlichen Strategien beim Tanken wurde das Feld ein wenig durcheinander gewürfelt. Der Erste stand wesentlich kürzer an der Box als der Rest, was sich aber zum Ende des Laufs fast immer ausgleicht.
Nach der Tanksession sah das Feld wie folgt aus. ING auf P1 mit 36 Runden und 6:16,974 gefolgt von TSG auf P2, ebenfalls mit 36 Runden und einer Rennzeit von 6:17,387. Auf P3 folgte DHL und überquerte die Linie in Runde 36 mit 6:19,113, ERW auf P4 und ICE mit P5 lagen zu diesem Zeitpunkt schon eine Runde zurück. Sie beendeten ihre 36. Runde in 6:28,699 und 6:39,331.
Rückspiegel, wofür?
Nur 10 Runden lang durfte ING die freie Sicht nach vorne genießen, bevor in Runde 41 das silberne Heck von TSG in Form eines SLS AMG vor ihm einscherte und die Spur dicht machte. Da hatte der Silberne in der Außenkurve doch ein wenig mehr Geschwindigkeitsüberschuss als erwartet. Dabei waren es im Vorfeld an die vier spannenden Runden gewesen. Seite an Seite, mal der eine, dann der andere ein Stückchen weiter vorne. Aber auf dem Weg zur Linie, konnte ING die Manöver bis dahin immer für sich entscheiden. Es waren spannende Runden, ein wenig Abwechslung im Renngeschehen. Spannend aber fair, jeder ließ dem anderen den Platz zum Fahren, kein Rempler machte eine spontanes Gegenlenken nötig. Immerhin war der Puffer von dem jetzigen Zweiten auf den Dritten mit über einer Sekunde groß genug, um nicht direkt einen weiteren Angriff auf seine Platzierung erwarten zu müssen.
Und weiter geht’s
Erstmal Ruhe – die Platzierungen waren fix Einzig ERW und ICE wechselten nach der nächsten Tankserie die Plätze. Die Boxencrew von ERW war nicht ganz so fix unterwegs. Sie benötigten insgesamt an die 3 Sekunden länger als das Team von ICE. Was ihm am Ende den vierten Platz kostete. Und zu allem Übel absolvierte ICE mittlerweile seine Runde um ein Zehntel schneller als er mit seiner Corvette. Aber es sind auch erst 12 Minuten des Rennens vorbei, bleiben noch satte 168 übrig. Viel Zeit für alle Fahrer um einiges wett zu machen oder eben nicht!
Einiges wett hatte auch DHL gemacht, könnte man zumindest annehmen nachdem er wieder auf den zweiten Platz vorgerückt war. Aber dem war nicht so. Der Renningenieur vom Zweitplatzierten ING hat sich verrechnet und seinen Fahrer eine Runde zu lange draußen gelassen – mit dem Resultat, dass an der Box dann zu wenig Sprit im Tank vorhanden war. Eine Runde wurde ING dafür von der Rennkommission abgezogen und damit landete er dadurch wieder einmal auf dem letzten Platz. Aber keine 20 Runden und einen Boxenstopp der anderen später, befand er sich schon wieder auf P3 und mit drei Sekunden Rückstand auch nicht so weit weg von DHL. Dessen Boxenaufenthalt war zwar mit über 29 Sekunden wesentlich zu lang. Aber nicht nur da lief einiges schief, auch ICE stand 3 Sekunden länger als normal im Boxenbereich. Wehrlos stand er da, in seinem aufgebockten blau/orangenem Porsche und sah der Corvette von ERW auf der Durchfahrtspur hinterher.
Scheinbar unbemerkt absolvierte TSG seinen Stopp in der Runde 101. Es fiel auch nicht so auf, weil er als Führender die Rennstrecke verließ und aufgetankt immer noch in Führung auf diese wieder zurückkehrte. Ebenso wie bei ICE auf P5 folgten nach einer Rennzeit von 20 Minuten auch für TSG auf P1 für eine gefühlte Ewigkeit keine Positionswechsel mehr. Wobei dazwischen noch einiges an Bewegung drin war.
Vorn und hinten sicher, aber dazwischen nicht
Der verkorkste letzte Stopp von DHL, welcher bis dato immer noch auf P2 lag, war wir ein Omen für die nächsten 40 Minuten. Zeit in der Box verloren, Zeit auf den Führenden verloren und Abstand auf den Verfolger verloren! Ja ING kam mit „großen“ Schritten näher oder anders gesagt mit ca. 0,2 Sekunden pro Runde. Was bei einem Vorsprung von gerade mal einer Sekunde nicht viel Spielraum für Spekulationen zuließ. Dabei wusste ING ganz genau, dass sein Wagen im Rückspiegel von DHL von Runde zu Runde breiter und größer wurde. Aber auch, dass er im Gegensatz zu DHL von hinten im Moment nichts zu befürchten hatte. ERW konnte die Zeiten der anderen Fahrer momentan einfach nicht mitgehen. Er war aber auch nicht soweit abgeschlagen, dass ein Stopp nicht zu einem Positionswechsel führte. Obwohl alles so positiv aussah, schaffte es ING nicht bis zu seinem nächsten Boxenstopp in Runde 119 an DHL vorbeizufahren – auch wenn es dann nur symbolisch gewesen wäre. Aber es war auch gerade die Hälfte des ersten Drittels absolviert, d.h. noch viel Zeit für die nächste Hetzjagd. Nach weiteren 72 Runden war es dann doch soweit und ING konnte an DHL vorbeiziehen und sich somit auf P2 einnisten. Zuvor gab es auch immer wieder kleinere Wechsel aber durch die Tankstopps ging es dann immer wieder in die Ausgangsposition zurück. Diesmal nicht, der herausgefahrene Vorsprung reichte nun endgültig aus, um auch durch einen Stopp die Position zu halten. Bei Platz 3 und 4 ging es derweil ein wenig weiter mit dem hin und her. So richtig konnte sich keiner auf einer der beiden Positionen festsetzen. Zumal die gefahrenen Zeiten von DHL und ERW mit 8,4 bis 8,5 Sekunden nahezu gleich waren.
Viele Runden später
Mittlerweile wurden an die 500 Runden von jedem Fahrer abgespult, wobei die letzten 300 davon eigentlich nur geprägt waren mit dem Auf und Ab um Position 3 und 4. Ganz aus dem Verborgenen gesellte sich aber ein weiterer Fahrer dazu. Unbeachtet konnte ICE an Boden gut machen und in seiner 506. Runde die rote Laterne an ERW weiterreichen! Dieser hatte im Bezug auf dem vor ihm fahrenden DHL inzwischen auch ordentlich Zeit liegen lassen. Um die 3 Zehntel hatte er im Vorfeld schon pro Runde auf seinen direkten Konkurrenten verloren, was dann im Gegenzug ein Gewinn für seinen direkten Verfolger ICE war.
Aber auch TSG hatte es scheinbar etwas zu ruhig angehen lassen, oder war sein SLS nach all den Runden an sein Limit gekommen? Vielleicht auch etwas Schonung für das letzte Drittel, denn mit 133 Minuten aktiver Rennzeit wurde damit die Hälfte schon leicht überschritten. Auf jeden Fall führte diese „Schonung“ in Runde 562 nach einer gefühlten Ewigkeit zu einen Führungswechsel, bedingt durch einen Boxenstopp von TSG. Aber da er zuvor auch weit über 200 Runden zum Tanken konnte ohne die Führung abzugeben, muss er irgendwann und irgendwo die Zeit liegen gelassen haben. Vielleicht sollte aber auch an der Spitze einfach ein wenig mehr Spannung rein, was aber auch nach hinten losgehen kann! Zumindest waren sie jetzt wieder da, die Positionskämpfe.
Vor, Zurück und wieder vorne
Zur Hälfte des zweiten Drittels war es also vorbei mit den sicheren Plätzen; vorbei mit den dicken Polstern auf die Verfolger. Auch die Rundenzeiten näherten sich immer weiter an oder anders ausgedrückt – es war keiner wesentlich schneller. Zeit für einen kleinen Halbzeitstand. In Runde 600 führte weiterhin ING mit einer Rundenzeit von 8,314 Sekunden gefolgt von TSG (-8 Sek.) in einer Zeit von 8,420 Sekunden. Hinter dem Duo kam auf Platz 3, aber mit einem größeren Abstand, DHL (-9R) mit Rundenzeiten um die 8,410. Ganze 9 Runden hinter dem Führenden lag zu der Zeit ERW mit einer Rundenzeit von 8,413. ICE, der mittlerweile wieder auf P5 zurückgefallen war, fehlten 11 Runden auf die Führung, aber auch er lag mit Zeiten um die 8,404 Sekunden sehr gut im Rennen.
Bei diesen Zeiten insgesamt war es nicht verwunderlich, dass sich irgendwie alle weder absetzen oder aufholen konnten. Dies traf auf das Duo an der Spitze zu, aber ebenso auch bei dem Trio dahinter. Wechsel gab es einige, aber es glich eher einem Geben und Nehmen. Der abgegebene Platz wechselte kurze Zeit später wieder zurück zum vorherigen Besitzer. Es sind noch einige Runden zu fahren, bevor die Zielflagge vor den Teilnehmern geschwenkt wird. Es ist noch vieles offen und nichts fest in den Asphalt gemeißelt!
Das Aus vor dem Ende?
Keiner hatte es erwartet und es gab auch keine sichtbaren Hinweise darauf warum TSG seinen Wagen in Runde 804 vom Rennen in die Auslaufspur steuerte! Mit P2 lag er trotz der mittlerweile 3 Runden Abstand immer noch gut im Rennen. Zumal seine Rundenzeiten besser waren als die vom führenden ING! Auch das der Fahrer nun die Steuerung aus der Hand legte und sang und klanglos von der Strecke verschwand gab zu denken. Von der Teamleitung gab es nur das Statement „Gesundheitliche Probleme“! Nichtsdestotrotz, das Rennen lief weiter und TSG wurde kontinuierlich auf den letzten Platz durchgereicht. Ein bitteres und endgültiges Aus?
Nur noch vier statt fünf?
Nein! Mit etwas über 100 Runden Abstand, mittlerweile hat der Führende schon 906 davon auf der Uhr, tauchte der silberne AMG wieder auf der Strecke auf. Der Lauf war für TSG quasi schon vorbei aber das änderte nichts an seinem Ehrgeiz den Wagen zumindest noch über die Ziellinie zu bewegen. Zwischenzeitlich hatte auch ERW mit seinem Wagen zu kämpfen, zumindest deuten die gewachsenen Abstände nach vorne daraufhin. Aus dem Fenster des Boxenstopp-Hickhack war er zumindest jetzt auch erstmal raus. Die einzigen, die zur Zeit noch etwas zum Kämpfen hatten, waren DHL und ICE mit den Positionen 2 und 3. Der Abstand von ING auf den Rest des Feldes hatte sich durch die Zwangspause von TSG zudem auch erheblich vergrößert, wodurch auch mal durchschnaufen ohne Probleme möglich war. Aber leicht wurde es ING beim Überrunden auch nicht gemacht. Man bekam den Anschein, sobald der momentane Platzhirsch auf der Bildfläche auftauchte, hatte so mancher den Gashebel gefunden. Auch als Führender hatte man also zu kämpfen, aber anders als die anderen, und ob das für alle beteiligten immer gut war, dass sei mal so dahingestellt! Sich auf den Fahrstil anderer einzulassen kostet Zeit und das bekam auch DHL zu spüren. Er war zwar noch vor ICE aber von den ehemals 3 Runden dazwischen waren bis auf 4 Sekunden nicht mehr viel übrig. Dieser hatte sich nämlich aus allen Kämpfen herausgehalten und somit ordentlich Boden gut machen können. Aber wird das reichen um am Ende ein Stückchen weiter oben auf dem Strepchen zu stehen?
Da kann man Strampeln und kommt doch nicht voran
Das hat sich wohl auch TSG gedacht, als er trotz der relativ identischen Rundenzeiten zumindest in kleinen Schritten drei Runden aufgeholt hatte. In seiner 918. Runde ergab sich das gleiche Bild, ein silberner Wagen stand in der Auslaufzone und regte sich nicht mehr. Gleiche Situation, gleiches Bild , identische Antwort …. läuft bei TSG!
Ein Fahrzeug weniger auf der Strecke ergab natürlich auch mehr Platz für alles andere, wobei der derzeit Abseitsstehende sich am Ende eh aus allem heraushielt und je nach Situation auch mal weiter außen fuhr um Platz für den Zweikampf der anderen zu machen.
ERW kam mit dem mehr an Platz wohl doch ein wenig besser zurecht und konnte sich wieder an DHL und ICE heranpirschen. Zumindest an ICE kam er in der Schlussphase noch zwei Mal vorbei auf P3, konnte aber am Ende doch nicht mehr dagegenhalten. Er ahnte es zu dem Zeitpunkt wohl schon selbst, besser als Platz 4 wird es an dem Tag nicht mehr werden. Anders hingegen bei DHL und ICE, die beiden Dauerkonkurrenten des Tages. Beide trennte nun zu dem Zeitpunkt etwas mehr als 1 Runde und jeder Fehler würde zu diesem Zeitpunkt die Wende bringen können. Zehn Minuten vor dem Rennende war zwischen den beiden noch alles offen.
Endspurt
ING als Führender konnte sich schon auf der obersten Stufe sehen, zumindest wenn die Mechanik oder Elektronik zum Ende weiter durchhält. Immerhin ist sein Aston Martin nicht das neueste Modell. Aber nicht der Wagen macht es, sondern auch der Fahrer.
Apropos Fahrer – der Wagen in der Auslaufzone hatte seinen inzwischen auch wieder gefunden und befand sich für den Endspurt wieder auf der Strecke. Wahrscheinlich eher für die Sponsoren, an der Positionierung konnte er in dem Zuge auch nichts mehr ändern.
Anders sah es hingegen bei ERW aus. Obwohl er sich in den letzten Runden nicht verbessern konnte, befand er sich aber nicht auf verlorenem Posten. Der Abstand zu ICE hatte sich gegen Ende wieder auf ein Runde verringert. Wobei ICE auf DHL wieder 2 Runden hätte aufholen müssen um noch mal in Schlagdistanz zu kommen.
Wie aufgrund der Rennentwicklung nicht anders zu erwarten war, beendete ING als erster mit 1165 absolvierten Runden das Rennen. DHL konnte die Lücke von ehemals 20 Runden zwar reduzieren, beendete das Rennen aber mit einem Abstand von 16 Runden und 1149 abgeleisteten Runden auf dem zweiten Platz. Als Dritter folgte ICE und lag mit 1147 Runden nur knapp hinter DHL. Den vierten Platz holte sich ERW mit 1146 Runden und lag damit nur ganz knapp hinter dem Dritten. Das Schlusslicht – und damit Platz fünf, bildete TSG mit sehr großem Abstand und lediglich 976 absolvierten Überfahrten. Als eigentlich sicher geglaubter Sieger (von allen Fahrern), verließ er diesmal den Rennparcours mit einigen neuen Erfahrungen. To finish first, you first have to finish! Dieser Satz hat leider immer wieder seine Berechtigung im Rennzirkus….in diesem Sinne auf zum nächsten Langstreckenrennen !!!

Die Rennergebnisse im Überblick
Fahrer (Marke) | Platz | beste RZ. | ø R-Zeit | gef. Runden | Strecke | max. Speed | ø Speed | ø Tankzeit |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ING (Aston Martin) | 1 | 8,137 (R823) | 8,455 | 1165 | 29,102 | 265,2 | 255,4 | 20,969 |
DHL (Ferrari 458) | 2 | 8,214 (R4) | 8,536 | 1149 | 28,702 | 262,6 | 252,9 | 23,178 |
ICE (Porsche 911 RSR) | 3 | 8,225 (R362) | 8,535 | 1147 | 28,652 | 262,4 | 253,0 | 22,834 |
ERW (Corvette C7) | 4 | 8,124 (R881) | 8,558 | 1146 | 28,627 | 265,7 | 252,3 | 23,053 |
TSG (SLS AMG) | 5 | 8,132 (R579) | 8,501 | 976 | 24,380 | 265,4 | 254,1 | 22,738 |
In dem Rennen wurden insgesamt 5576 Runden gefahren, was einer Strecke von 139,288 Kilometer entspricht. Das entspricht pro Fahrer im Schnitt 1115 Runden bzw. 27,858 Kilometer.
Fazit
Die Zusammenfassung oder auch Fazit fällt für diesen Cup durchweg positiv aus. Für die Dauer des Renntages bzw. des Rennens selbst gab es sehr wenig Unterbrechungen durch übereifrige Aktionen, sprich Abflüge. Am Anfang waren es ein paar mehr als im späteren Verlauf, was aber „normal“ ist. Mit den Runden kommt auch immer mehr Routine rein aber auch die Konzentration hat bei jedem gut mitgehalten. Chaos kostet halt mehr Energie, als seine Runden im konstanten Fluss drehen zu können. Aber wie schon gesagt, Unterbrechungen gab es selten.
Wenn man sich das Ergebnis anschaut muss man auch hier den Hut ziehen. Nach über 1100 Runden trennen den zweiten und den vorletzten gerade mal drei Runden. Das ist eigentlich nichts und eine starke Leistung obendrein. Selbst die Hardware hat sehr gut mitgehalten, kein einziger technischer Ausfall. Lediglich Cockpit-XP kam nach dem Standby der CU nicht mehr wirklich in das Renngeschehen hinein, zeigte sich aber nur durch permanente, unpassende Ansagen – „Ton aus“ reichte aber in dem Fall hin.
Ich denke am Ende hat die Platzierung auch keinen wirklich gejuckt. Es war ein entspannter Tag, ein sehr gutes Rennen und wir hatten eine Menge Spaß – mehr geht wirklich nicht.
Einen Kritikpunkt gab es aber trotzdem und wurde schon des Öfteren angesprochen. Kleines Beispiel….
Fahrer P1 setzt zum Überholen von Fahrer P4 an. Dieser lässt den Überholenden nicht vorbei sondern hält dagegen und macht sich und dem anderen dadurch das Leben schwer! Da kann man nur Fragen warum? Dieses permanente Gegenhalten kostet einem selbst und dem anderen mehr Zeit und Energie bzw. Konzentration als ein Mal kurz das Gas lupfen und den anderen ziehen lassen. Das verringert im übrigen auch die eigene Fehlerrate. Logisch, wenn man sechs Runden damit beschäftigt ist dem anderen das Leben schwer zu machen.
Kleine Rechnung! Bei meinen Beobachtungen verloren beide ca. 0,2 bis 0,4 Sekunden pro Runde im Vergleich zu den Runden ohne Überholvorgang. Bei sechs Runden macht das mal eben locker 1,2 Sekunden bis 2,4 Sekunden die man liegen lässt. Der einfachere Weg hätte dem überholten max. 0,3 Sekunden gekostet – wenn überhaupt. Hinzu kommt noch die Gefahr, den anderen in der Kurve rauszuhauen! Dann verliert man an die 2 Runden durch herumstehen in der Box. Ich weiß, dass jeder bei uns schnell fahren kann, das muss man mir nicht beweisen! Es muss auch nicht schlecht sein es mal zu versuchen, stärkt vielleicht das eigene Ego, bzw. schafft fahrerisches Selbstvertrauen. So ein Zweikampf kann auch Spaß machen, wenn die Voraussetzungen stimmen. D.h. ich gönne dem Anderen seinen Platz zum Fahren und vor allem achte ich darauf, dass mein Heck in den Kurven nicht in alle Himmelsrichtungen wedelt – wie ein wild gewordener Scheibenwischer! Auch sollte mich die ganze Aktion mental nicht übermäßig belasten, auch damit verhunze ich mir dann im weiteren Verlauf das eigene Rennen. Wenn diese drei Punkte nicht umzusetzen sind, dann macht es beiden keinen Spaß und in meinen Augen, aus den oben genannten Gründen, auch keinen Sinn.
Kurzinfo zur Tabelle
Die Punkte „Runden > 10 Sekunden“ und „Runden verloren“ sind diesmal irrelevant, weshalb die Felder frei bleiben. Ohne Einsetzer und mit Chaos-Funktion gibt es keine Verluste in Runden. Ebenso bleiben die Toppspeedwerte frei. Es wurden die eigenen Motoren verwendet, weshalb ich das nicht weiter auswerte.
Beschreibung | ING | DHL | ICE | ERW | TSG |
---|---|---|---|---|---|
Runden ges.: | 1165 | 1149 | 1147 | 1146 | 976 |
R. an Pos 1: | 562 | 20 | 1 | 0 | 581 |
R. an Pos 2: | 434 | 406 | 69 | 17 | 221 |
R. an Pos 3: | 85 | 370 | 282 | 408 | 0 |
R. an Pos 4: | 38 | 312 | 257 | 537 | 0 |
R. an Pos 5: | 47 | 35 | 538 | 183 | 173 |
R. an Pos 6: | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
schnellste RZ.: | 8,137 | 8,124 | 8,225 | 8,124 | 8,132 |
ø R-Zeit ges.: | 15,101 | 15,406 | 15,352 | 15,375 | 18,062 |
ø R-Zeit o. Box: | 14,609 | 14,822 | 14,682 | 14,725 | 17,685 |
ø R-Zeit o. Box, o. > 10: | 8,455 | 8,536 | 8,535 | 8,558 | 8,501 |
ø Speed ges.: | 243,9 | 240,6 | 241,2 | 240,5 | 242,1 |
ø Speed o. Box: | 250,2 | 246,3 | 247,3 | 246,3 | 248,3 |
ø Speed o. Box, o. > 10: | 255,4 | 252,9 | 253,0 | 252,3 | 254,1 |
max Speed: | 265,2 | 262,8 | 262,4 | 265,7 | 265,4 |
ø ToppSpeed: | – | – | – | – | – |
max. ToppSpeed: | – | – | – | – | – |
min. ToppSpeed: | – | – | – | – | – |
Tankstopps ges.: | 38 | 36 | 38 | 36 | 31 |
ø Tankzeit: | 20,969 | 23,178 | 22,834 | 23,053 | 22,738 |
Tankzeit ges.: | 754,900 | 857,600 | 867,000 | 829,900 | 581,2 |
kürzester Stop: | 0,200 | 0,300 | 18,500 | 17,700 | 0,300 |
längster Stop: | 26,600 | 29,100 | 26,700 | 25,200 | 40,900 |
Minima. Tank | 8,2 | 14 | 11,2 | 14,7 | 9,6 |
Runden > 10 Sek.: | nicht relevant | nicht relevant | nicht relevant | nicht relevant | nicht relevant |
Runden verloren: | ohne Einsetzer | ohne Einsetzer | ohne Einsetzer | ohne Einsetzer | ohne Einsetzer |