Neuerungen an und auf der Strecke
Einige haben es bereits schon gehört, andere vielleicht noch nicht, es werden sich technisch ein paar Dinge ändern oder erweitern. Damit jeder auf dem gleichen Stand ist, und weiß was auf ihn zukommt, gibt es hier die genauen Informationen darüber. Manches wird optisch sofort erkennbar sein und manches eben nicht. Es wird auch nicht alles nur die Strecke betreffen, sondern auch das drumherum.
Erweiterungen an der Strecke
Durch die Anschaffung einer USB-Box 2A (12E4A), die passend zu unserer Rennsoftware den Funktionsumfang hardwaremäßig erweitert, halten einige Erleichterungen Einzug. Diese sind zwar vornehmlich für die Rennleitung, aber weil demnächst jeder auf Regler 1 diesen Posten innehat, betreffen sie quasi irgendwann alle!
Die bisherige Control-Unit (CU) wird als erstes durch eine neue ersetzt. Nicht weil diese schlecht ist, aber es werden ein paar Änderungen nötig, die im inneren durchgeführt werden müssen – Stichwort „schnelles Chaos“. Damit bei einem Defekt die CU problemlos ausgetauscht werden kann, müssen Steckkontakte eingebaut werden. D.h. ich bereite eine aus meinem privaten Fundus vor, und im Anschluss erweitere ich die momentan verbaute.
Warum das ganze? Wie schon beschrieben zum schnelleren Austausch bei einem Defekt. Zum anderen werden die roten Chaos-Taster durch Schalter ersetzt. Und zwar bekommt jeder Fahrerplatz seinen eigenen, ihm zugewiesenen Chaos-Schalter. Zurzeit muss sich mancher einen Taster mit seinem Nachbarn teilen, dann nicht mehr. Die alten Taster werden dann um die Bahn herum montiert, und zwar für die Einsetzer. Jetzt ist ein eigener Schalter keine Erweiterung an sich, die steckt im Verborgenen! Weil jeder Schalter in der Software dem Fahrerplatz zugeordnet ist, gibt es für den entsprechenden Fahrer bei jeder Betätigung einen Strafpunkt – gleichzusetzen mit einer Strichliste. Ab einer einstellbaren Punktzahl folgt dann die Strafe und der Zähler wird wieder genullt. Man sollte also in Zukunft nicht mehr für andere auf den „Buzzer“ drücken, ist nicht gut für die eigene Punkteliste. Bei den Tastern für die Einsetzer werden logischerweise keine Strafpunkte vergeben.
Am Anfang erwähnte ich schnelles Chaos, was bedeutet dies? Jetzt wird es ein wenig technisch, wen das nicht interessiert kann den nächsten Absatz auch ruhig überspringen.
Normalerweise geht das Signal von den Chaosschaltern in die USB-Box und wird dann an die Rennsoftware weitergeleitet und dort verarbeitet. Dann erfolgt ein Rücksignal an die USB-Box und diese schaltet im Anschluss über den Ausgang die CU. Beim schnellen Chaos wird das Signal vom Schalter direkt in der Box verarbeitet, die CU in den Pausenmodus versetzt und parallel das Signal und die Fahrer-ID an die Software weitergeleitet. Beim alten Verfahren können so schon ein paar Sekunden ins Land ziehen. Ohne USB-Box und der aktuellen Methode gibt es diese Verzögerung ebenfalls nicht. Die Taster sind direkt mit der CU verbunden und schalten direkt. Wieso dann der Wechsel? Bei der momentanen Methode erfolgt nach jedem Chaos eine Ampelstartphase, das lässt sich auch nicht ändern. Außerdem neigen Taster zum Prellen, wodurch die Unterbrechung aktiviert und sofort wieder deaktiviert werden könnte! Über die USB-Box mit Schaltern fällt die Ampelphase weg und es geht sofort weiter. Zudem muss der Verursacher die Chaos-Phase auch wieder aufheben (Schalter), d.h. er ist dann auch für die Kontrolle der Bereitschaft der anderen Fahrer und Fahrzeuge zuständig – als kleiner Bonus. Bei den Tastern der Einsetzer wird es dann allerdings weiterhin die Startampel geben.
Erweiterungen auf der Strecke
Ebenfalls durch die Unterstützung der USB-Box gibt es auch zusätzliche Funktionen auf der Rennstrecke. Es kommen insgesamt vier Sensoren hinzu, die die Fahrzeug-ID registrieren. Zwei werden in einem guten Abstand hinter Start/Ziel verbaut und jeweils einer am Beginn der Boxengasse und einer am Ende.
Die beiden Sensoren, welche parallel zueinander auf der Rennstrecke platziert werden, zählen die Überfahrten der Fahrzeuge. Sobald ein Fahrzeug diese passiert, werden die registrierten Runden der CU mit den Zählern der Sensoren abgeglichen. D.h. im Regelfall sind diese identisch und es passiert nichts. Gibt es eine Abweichung (z.B. bei Chaos rollt ein Fahrzeug über das Ziel), wird die Rundenzahl angepasst und der Tank um einen vordefinierten Wert reduziert.
Das waren die beiden „guten“ Sensoren, jetzt kommen die „bösen“. Wie schon erwähnt werden diese innerhalb der Boxengasse Einzug halten und haben zwei Funktionen. Zum einen wird damit die Boxendurchfahrtsstrafe realisiert, quasi eine schwächere Version der Boxenstrafe. D.h. der Fahrer fährt durch die Boxengasse und hat damit seine Strafe „abgesessen“. Die zweite Funktion ist die Zeitüberwachung der Boxendurchfahrt, also die Fahrtdauer zwischen der Ein- und Ausfahrt. Ohne Zeitmessung wäre eine Boxendurchfahrtsstrafe auch keine Strafe. Wird eine festgelegte Zeit unterschritten, dann erfolgt automatisch eine Boxenstrafe. Gilt im Übrigen dann auch für das Tanken, wobei die Tankzeit von der Gesamtdauer abgezogen wird. Hört sich am Anfang schlimm an, ist aber am Ende nur eine Übungssache. Die Zeit wird auch so angepasst, dass keine Schleichfahrt nötig sein wird aber eben auch nicht die Raserei, die zur Zeit dort meistens stattfindet. Wenn mancher so auf eine Tankstelle fährt wie in unsere Box, dann wären jedesmal neue Dämpfer oder Domlager fällig!
Und zum Schluss das Drumherum
Fahrerplatz 1 wird der Rennleiter, zumindest bei den normalen Renntagen, das wurde auch schon erwähnt. Was das bedeutet kann sich bestimmt jeder denken, viele Rennleiter gleich viele Ansichten. Um ein wenig Klarheit zu schaffen gilt demnächst der Strafkatalog! In dem werden alle „Vergehen“ aufgelistet sein und dahinter die möglichen Strafen. Das Ganze wird abgestuft in drei Steigerungen. Wobei nicht alles in Stein gemeißelt sein wird. Begriffe wie „mehrfach“, „wiederholt“ usw. geben auch einen gewissen Spielraum, der je nach Situation etwas gedehnt werden könnte.
Zusätzlich zum Strafkatalog gibt es dann noch eine Regel- und Hinweisliste für Fahrer, Einsetzer und Rennleiter. Entgegen dem Strafkatalog ist diese noch in Arbeit. Manches scheint nach fast fünf Jahren immer noch nicht so klar zu sein und Unklarheiten sind immer schlecht und verwirrend und teilweise auch zum Nachteil anderer. Beides, Katalog und Liste, werden selbstredend vor Ort noch durchgesprochen, erklärt und abgestimmt werden. Nur weil es meinem Kopf entsprungen ist, müssen die Punkte nicht passend und gerecht sein.
Das wären dann erst Mal alle Infos zu den Änderungen bzw. Neuerungen. Sollte der Bedarf an mehr Details und genaueren Fakten bestehen oder Kritik, können wir gerne an einem Trainingstag darüber sprechen. Immerhin ist es jetzt schon mehr Inhalt geworden als geplant und jeden Fitzel möchte ich auch nicht unbedingt schriftlich in Wörter fassen müssen.